8.4.2023

Interpellation - Personalmangel bei der Polizei

Schweizweit suchen die Polizeikommandantinnen und -kommandanten händeringend neues Personal. Die grosse Fluktuation in den Polizeikorps gefährdet zunehmend die Sicherheit der Bevölkerung. Mitte-Landrat Mario Röthlisberger greift dieses Thema mit einer Interpellation auch in Nidwalden auf.

Die Polizei steht täglich im Einsatz, um für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen. Doch wird es für die Polizeikorps in der Schweiz immer schwieriger, diesen Auftrag zu erfüllen: Sie kämpfen nämlich mit einem zunehmenden Personalmangel. Es ist eine enorme Herausforderung, neue Polizistinnen und Polizisten zu rekrutieren. Zugleich nimmt die Anzahl Personen, die ein Korps verlassen, stetig zu. Gemäss der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren sowie der Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten fehlen schweizweit rund 7'000 Polizistinnen und Polizisten. Die Probleme dürften vielschichtig sein. Einerseits nehmen der Berufsstress und die Anforderungen rasant zu. Andererseits hat in der heutigen Gesellschaft das Ansehen des Polizeiberufs abgenommen. Nicht zuletzt dürfte aber auch die Entlöhnung im Vergleich zu anderen Berufen nicht überaus attraktiv sein.

Nidwalden hat im Verhältnis das kleinste Polizeikorps
«Es muss uns gelingen, diesen Negativtrend zu durchbrechen», stellt Landrat Mario Röthlisberger, Ennetbürgen, klar. «Andernfalls wird die Polizei nicht mehr in der Lage sein, rund um die Uhr innert Minuten für die Bevölkerung da zu sein.» Deshalb müsse auch in Nidwalden die Polizei mit ausreichend finanziellen und personellen Mitteln ausgestattet sein. Mit einer Interpellation greift Mario Röthlisberger dieses Thema auf. «Gemessen an der Bevölkerungszahl hat Nidwalden sogar das schweizweit kleinste Polizeikorps», betont er. Es sei zudem auffallend, dass viele Berufseinsteiger nicht allzu lange in Nidwalden tätig blieben, sondern in ein grösseres Korps wechseln würden. Nun solle der Regierungsrat mit seinen Antworten eine Diskussionsgrundlage bieten. «Anschliessend muss sich die Politik zusammenraufen und konkrete Massnahmen einleiten», fordert Mario Röthlisberger.

Interkantonale Einsätze belasten die Polizei zusätzlich
In seinem Vorstoss will Mario Röthlisberger unter anderen wissen, wie sich die Personalfluktuation bei der Kantonspolizei Nidwalden präsentiert und welches die Gründe für die Abgänge sind. Darüber hinaus bringt er die gegenwärtige Arbeitsbelastung des Personals sowie die gesundheitlichen Ausfälle zur Sprache. Ebenso beanspruchen die interkantonalen Einsätze, wie beispielsweise das World Economic Forum in Davos, die Polizistinnen und Polizisten. Diese verlangen neben dem ohnehin schon herausfordernden Alltag noch einen Zusatzaufwand Folglich soll der Regierungsrat in seiner Antwort auch zu diesen Einsätzen Stellung nehmen. Mario Röthlisberger hofft, mit seinem Vorstoss einen Stein ins Rollen zu bringen. «Die Sicherheit und ihre Dienstleistungen zum Wohle der Nidwaldnerinnen und Nidwaldner muss die Polizei auch in Zukunft gewährleisten können», mahnt er. Deshalb müsse sich die Politik damit befassen, wie die Arbeitsbedingungen für die Polizistinnen und Polizisten verbessert werden können.

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