12.11.2013
Die Junge CVP Nidwalden begrüsst das Ziel und die Stossrichtung des Lehrplans 21. „Eine vermehrte Vereinheitlichung des Unterrichts der Volksschulen ist längst überfällig“, so Mario Röthlisberger, Präsident. Die Jungpartei moniert jedoch die Wahl der Terminologie. „Bestimmte Begriffe sind kaum funktional und werden bei Kindern sowie Eltern auf wenig Verständnis stossen.“ In diesem Bereich hätten die Verfasser einen unnötigen Aktionismus betrieben. „Es macht keinen Sinn, heute gebräuchliche und anerkannte Begriffe über Bord zu werfen und durch zuweilen massiv kompliziertere Ausdrücke zu ersetzen.“ Als Beispiel nennt er das Fächerübergreifende Thema „Berufliche Orientierung“. „Berufswahl“ wäre hier wesentlich einfacher und treffender.
Den Jungpolitikern der CVP liegen die Kernkompetenzen Mathematik und Deutsch am Herzen. Mario Röthlisberger: „In der Bildung muss diesen Fächern einen hohen Stellenwert zukommen.“ Wie im Positionspapier der Jungen CVP Schweiz festgehalten, fordert auch die Nidwaldner Sektion, dass in der Primarschule lediglich eine Fremdsprache unterrichtet wird. „Die Schülerinnen und Schüler benötigen genügend Zeit, den Schulstoff zu verinnerlichen, sie dürfen sich nicht überfordert fühlen und sie müssen Freude für die Fremdsprache entwickeln. Dies sind die Grundvoraussetzungen, damit der Fremdsprachenunterricht auf fruchtbaren Boden fällt.“ Eine Fokussierung auf die Muttersprache Deutsch und eine Fremdsprache ab der 5. Klasse ist nach Ansicht der Jungen CVP Nidwalden somit wesentlich zielführender. „So kann der Schulstoff tiefgründig und nachhaltig behandelt werden. Der Unterricht von zwei Fremdsprachen bringt hingegen eine Verzettelung der Ressourcen und eine oberflächliche Behandlung der Fächer mit sich.“ Allerdings solle als erste Fremdsprache das Französisch dem Englisch vorgezogen werden. „Für den Zusammenhalt der Schweiz und die Identifikation mit den anderen Landesteilen ist dies unabdingbar.“
Unzufrieden zeigt sich Röthlisberger mit den Kompetenzbereichen „Geografie“ und „Geschichte“. „Schülerinnen und Schüler benutzen Medien aller Art und kommen unweigerlich mit Tagesgeschehnissen in Berührung. Um diese verstehen und richtig einordnen zu können, ist es von zentraler Bedeutung, dass sie über ausreichende geografische und geschichtliche Kenntnisse verfügen.“ Die Jungpartei stört sich namentlich daran, dass diese Kompetenzbereiche erst im 3. Zyklus behandelt werden. Ferner seien die Kompetenzen des Themenaspekts „Politische Bildung“ zu rudimentär. „Um bei den Jungen ein Interesse am politischen Leben zu wecken, müssen sich diese in der Schule tiefgründiger mit der Staatskunde auseinandersetzen können.“
Weiter ist für die Junge CVP Nidwalden die Planungsannahme für „Beruflicher Orientierung“ von 39 Lektionen nicht ausreichend. „Es sollten mindestens 78 Lektionen vorgesehen sein“, so Röthlisberger. „Zudem sähen wir es lieber, man würde die „Berufliche Orientierung“ in „Ethik, Religion und Gemeinschaft“ integrieren, zumal hier inhaltlich starke Parallelen vorhanden sind.“
Zu guter Letzt fordern die Jungpolitiker, dass je Woche mindestens drei Lektionen „Sport und Bewegung“ (inkl. eine Lektion für Schwimmunterricht) eingeplant werden. Der Sportunterricht müsse primär spielerisch gestaltet werden, um so die Freude am Sport zu fördern.